Was ein Naturbad ausmacht

Natürlich baden ganz ohne Chemie und rote Augen!

Im Münchsteinacher Naturbad – übrigens das erste im Landkreis Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim – wird das Wasser rein biologisch aufbereitet. Ökologische Reinigungsstufen sorgen für die nötige Wasserqualität.

Dabei hängt der Erfolg der Reinigung von vielen Faktoren ab: Zum einen der Entwicklung der Pflanzen im Filterbereich, der Verlauf der Witterung und letztendlich der Anzahl der Badegäste sowie deren sorgsames Verhalten.
Neben der Schwimmzone im großen Becken befindet sich nach einer abgesenkten Trennmauer im fließenden Übergang ein zusätzliches Becken. Wie in einem natürlichen Gewässer sorgen hier die Pflanzen und die Kleinstlebewesen für eine ausgewogene Wasserqualität.

Hier wächst Schilf und Seerosen treiben darin. Die Wasserpflanzen sorgen für den nötigen Sauerstoff. Kleinstlebewesen und Mikroorganismen verarbeiten die im Wasser und auf dem Bodengrund vorhandenen organischen Reststoffe (zum Beispiel abgestorbene Pflanzen, Schlamm, Hautpartikel, und so weiter), unterdrücken, bzw. reduzieren Algen und bauen Schadstoffe ab.Mit Hilfe von Pumpen wird dann das Wasser in den sogenannten Neptunfilter gepumpt und mit Düsen über ein Filtersubstrat zerstäubt. Die feinen Poren des Filtersubstrates filtern kleinste Partikel, wie Algen und andere Trübstoffe aus dem Wasser. An der Oberfläche der Körner des Filtersubstrates bildet sich ein „Biofilm“ aus festsitzenden Bakterien, welche die vorbeiströmenden organischen Substanzen und Verunreinigungen abbauen.

Die bei diesem Prozess freiwerdenden Nährstoffe wiederum werden von den im Filter wurzelnden Pflanzen aufgenommen. Durch das Zurückschneiden der Pflanzen können die in der Pflanzenbiomasse gebundenen Nährstoffe aus dem System entfernt werden. So haben die gefürchteten Algen keine Chance mehr überhand zu nehmen. Darüber hinaus halten die Pflanzenwurzeln das Filtersubstrat dauerhaft durchlässig.

Je kühler, desto sauberer
Dass die Wassertemperatur eines Naturschwimmbades 25 Grad nicht übersteigen sollte, hat seinen Grund: Die Einzeller, die Bakterien und Krankheitserreger im Wasser aufnehmen und filtern, ziehen sich ab etwa 26 Grad wegen des Sauerstoffmangels in kühlere Wassertiefen zurückziehen. Bakterien und Krankheitserreger wiederum verbreiten sich in wärmeren Gewässern schneller.

Wir überprüfen die Wasserqualität

Weil in Naturbädern auf Chemie verzichtet wird, ist eine tägliche Kontrolle von Wasserqualität, pH-Wert und Temperatur unerlässlich. Auch die Trübung des Wassers müssen die Bademeister im Blick behalten. Die Sichttiefe ist ein guter Indikator für die Wasserqualität.